HIV/AIDS ist mittlerweile die am meisten verbreitete Krankheit in den Ländern südlich der Sahara geworden, zu denen auch Tansania zählt. Rund 7% der Bevölkerung sind hier infiziert. Das ist im Vergleich zu Ländern des südlichen Afrika, wo der Prozentsatz bis zu 40% beträgt, zwar (noch) wenig, aber HIV/AIDS bildet damit die häufigste Todesursache, auch im St. Francis Hospital. Das Spital verfügt über eine Chronic Diseases Clinic, also eine Einheit für chronisch kranke Patienten, und bietet darin seit über zwei Jahren HIV-Therapie gemäß den Tansanischen nationalen Richtlinien an. Die bisherige Bilanz ist ein schöner Erfolg: Rund 1`300 Patienten wurden ins nationale Programm aufgenommen, rund 700 davon werden mit antiretroviraler Therapie, also mit HIV-Medikamenten, behandelt. Leider kommen noch immer viele Patienten zu spät zum HIV-Test, so dass die Medikamente wirkungslos bleiben. Manche Patienten werden auch erst im Endstadium der Krankheit ins Spital gebracht und sterben dann dort. Große Probleme bereiten die langen Wegstrecken und schlechten Verkehrswege im Distrikt. Patienten kommen zur Therapie flussaufwärts wie flussabwärts aus Dörfern, die bis zu 120 km entfernt liegen. Für viele Menschen sind die Fahrtkosten zu hoch, als dass sie vom Angebot Gebrauch machen könnten. Zwar sind die HIV-Medikamente gratis, aber die Medikamente für Begleiterkrankungen müssen bezahlt werden, sind aber für die meisten der Betroffenen viel zu teuer.
Tuberkulose ist besonders als Folgeerkrankung von Aids wieder im Vormarsch.
Der Kilombero-Distrikt in Tanzania gehört zu den Gebieten mit der weltweit höchsten Malariaübertragungsrate. Direkt am Kilombero beträgt die Zahl infektiöser Mückenstiche angeblich 2000 pro Person und Jahr. Diese drastischen Vorbedingungen gaben Anlass zu breit angelegten Aufklärungskampagnen über Malariaprävention durch imprägnierte Moskitonetze, was dazu führte, dass sich die Zahl der Erkrankungen so weit reduzierte, dass die Wissenschaftler des Ifakara Health Institute (IHI) Einrichtungen zur Entwicklung eines Malaria-Impfstoffes an die Küste nach Bagamoyo, 75 km nördlich von Dar es Salaam, verlegen mussten. Dennoch: auch wenn Erwachsene meist nicht so schwer erkranken wie Kinder, so bildet Malaria noch immer eine der wichtigsten Todesursachen.
Abends werden die Betten mit Moskitonetzen verhüllt, hier auf der Kinderstation
Die Hauptursachen für Unfälle sind ganz andere als bei uns in Europa. In Ifakara ist das Leben in erster Linie ein Existenzkampf. Kaum jemand kann sich das Ausüben einer Sportart zeitlich oder finanziell leisten. Insofern fällt eine der wichtigsten Verletzungsquellen, die wir in Europa kennen, weg. Statt dessen stehen Verletzungen bei Stürzen, Verbrennungen und Tierbisse an erster Stelle. Stürze ereignen sich vor allem bei der Kokosernte, Stürze von der Kokospalme sind die häufigsten Ursachen von Querschnittslähmungen.
Mütter helfen mit, die Verbände der Verbrennungswunden ihrer Kinder mit Wasser aufzuweichen, um die Gaze leichter ablösen zu können
Verbrennungen hingegen stellen eine der häufigsten und schlimmsten Formen von Haushaltsunfällen dar: Kinder fallen in die ebenerdigen, offenen Feuerstellen vor und in den Hütten, was zu schweren Verbrennungen und oft schrecklichen Spätfolgen führt, oder, wie in diesem Fall durch das Explodieren einer Petroleumlampe.
Kontrakturen als Folge schwerer Verbrennungen bei einem 8-jährigen Kind
Tierbisse, vor allem von Krokodilen, Flusspferden, Affen aber auch von Löwen aus dem benachbarten Selous Nationalpark stellen große medizinische Probleme dar.
Eine Gruppe von Bauern wurde bei der Feldarbeit von einem Löwen aus dem nahen Selous Wildreservat angefallen. Zwei starben, die anderen erlitten schwerste Verletzungen.
Verletzungen durch ein Krokodil
Da die Verkehrsdichte in der Gegend von Ifakara geringer ist als in Europa, gibt es auch weniger Verkehrsunfälle. Allerdings sind viele Autos, Motorräder und auch Fahrräder in schlechtem Zustand, meistens extrem überladen und häufig nachts ohne Beleuchtung unterwegs, was doch auch zu schweren Verkehrsunfällen führen kann.
In erster Linie Schlaganfall und Bluthochdruck, aber auch Herzinfarkt.
Die Zahl der Diabeteserkrankungen ist ebenfalls im Zunehmen begriffen. Vom Gesetz her müsste die Regierung die Medikamente, besonders Insulin, gratis zur Verfügung stellen. In der Praxis funktioniert das leider nicht immer, sodass die Patienten oft lange nicht behandelt werden können.
Auf Grund praktisch völlig fehlender Schwangerschaftsuntersuchungen sieht man relativ häufig Nierenversagen und Eklampsie, was sowohl eine hohe Mütter- als auch Säuglingssterblichkeit zur Folge hat.
Es gibt immer noch Lepraneuerkrankungen. Ihre Zahl ist in den letzten 10 Jahren aber stark zurückgegangen. Die Lepra kann heute, zumindest theoretisch, ambulant behandelt werden. Im Leprakrankenhaus gibt es noch zahlreiche alte Patienten mit ausgebrannter Lepra, die zum Verlust von Gliedmaßen geführt hat. Diese Patienten sind schwer behindert und müssen lebenslänglich betreut werden.
Anämie: meist in Zusammenhang mit Malaria oder Unterernährung Durchfallerkrankungen: auch Typhus und Cholera Gehirnhautentzündung Befall mit Eingeweidewürmern
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